Innovativer Traditionsbetrieb

Die Druckerei Berg kann auf eine lange Tradition zu­rückblicken. Schon 1846 verschlug es Oscar Berg in Berlin ins grafische Gewerbe; sein Sohn, der Buch­drucker Carl Friedrich Berg, folgte ihm und gründete in Halber­stadt eine Zeitungs­druckerei mit Verlag.

 

Dort erlernte wieder­um dessen Filius Oskar Hermann Berg diese Zunft und entschloss sich, nach seinen Lehr- und Wanderj­ahren als Schrift­setzer eine eigene Druckerei zu eröffnen. Ange­fangen mit einigen Setzkästen und einer kleinen Hand­presse ­wurden so ab 1920 in Bockhorn die ersten Druck­­sachen gefertigt.


Nach bestandener Meister­­prüfung stieg Oskar Berg jun. in den väter­lichen Betrieb ein. Das Vater-Sohn-Gespann sorgte dafür, dass schon sehr früh die ersten Heidelberger Druckmaschinen durch viel Arbeit und Fleiß angeschafft werden konnten. Der traditionelle Handsatz wurde dann später größtenteils mit einer Linotype-Zeilengussmaschine erledigt – eine Maschine, die in Betrieben dieser Größenordnung sonst nicht zu finden war. Zur damaligen Zeit wurde in dem grafischen Betrieb der Buchdruck in höchster Perfektion praktiziert. Und auch überregional machte der Betrieb auf sich aufmerksam, denn einer der ersten Vierfarb-Drucke, die überhaupt auf einer Heidelberger Druckmaschine produziert wurden, kam aus der kleinen Werkstatt in Bockhorn.

 

Drei Generationen – eine Druckerei: Oskar Berg jun., Christian Berg und Oskar Berg sen. neben einer Heidelberger Druckmaschine.
Drei Generationen – eine Druckerei: Oskar Berg jun., Christian Berg und Oskar Berg sen. neben einer Heidelberger Druckmaschine.

Trotz seiner Leidenschaft für das traditionelle grafische Handwerk, war Oskar Berg jun. jedoch auch immer offen und interessiert für neue Techniken. Der größte Umbruch wurde folglich mit der Einführung des Offsetdrucks vollzogen. Das neue Verfahren verlangte – zur Erreichung einer noch besseren Druckqualität - ein komplettes fachliches Umdenken und drängte die einst gelernten und perfekt beherrschten Techniken von da an immer mehr in den Hintergrund. Und auch die Setzerei blieb nicht von Veränderungen verschont; mit der Installation einer Linotype-Fotosatzanlage wurde hier ebenfalls schon sehr früh ein ganz neues, digitales Kapitel aufgeschlagen.

 

Die rasanten Veränderungen der gesamten Druckbranche ließ eine ganze Welle von Investitionen vor allem im Bereich der Druckvorstufe folgen. Neue Techniken und Geräte kamen auf den Markt und waren nach nur wenigen Jahren wieder überholt und mussten kostspielig ersetzt werden.  

 

Seit 1994 leitet Christian Berg, wie sein Vater ebenfalls Industrie­meister Druck, das Unternehmen und setzte den stetigen Modernisierungskurs fort. Die Betriebsstätte wurde erweitert, zusätzliche leistungsfähige Druckmaschinen installiert und die innovative Druckvorstufe hat sich in den Jahren zu einer grafischen Ideenschmiede avanciert, die sich in puncto Kreativität und Typografie nicht vor gestandenen Werbeagenturen verstecken muss.

 

Die gezielte Investition in den professionellen Digitaldruck hat für die Druckerei Berg weitere Märkte erschlossen: So können jetzt auch kleine Auflagen, sehr kurzfristige Aufträge oder auch personalisierte Drucksachen wirtschaftlich und qualitativ hochwertig gefertigt werden.

 

Schrittweise wurde weiterhin die Druckweiterverarbeitung immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst. Die Kombination von automatischer Fertigung mit einer Vielzahl von kleinen und großen Spezialgeräten macht gerade hier den großen Unterschied zu vielen Wettbewerbern aus.